Spannungskopfschmerzen sind häufig und lästig. Das gute an ihnen ist, dass sie die Betroffenen meist nicht vollständig aus dem Verkehr ziehen. Aber auf Dauer sind auch sie sehr belastend.
Was versteht man unter Spannungskopfschmerzen?
Definitionsgemäß sind Spannungskopfschmerzen meist dumpfe, drückende Kopfschmerzen. Sie sind häufig über den gesamten Kopf verteilt und werden manchmal wie „eine Haube auf dem Kopf“ oder „wie in einer Schraubzwinge“ beschrieben. Die Stärke der Spannungskopfschmerzen variiert zwischen leicht und mittelstark. Typischerweise verschlechtert körperliche Betätigung die Kopfschmerzen nicht.
Normalerweise dauert der Spannungskopfschmerz zwischen 30 Minuten und einigen Tagen an. Begleitsymptome oder Ausfallerscheinungen wie sie bei der Migräne häufig auftreten, gibt es bei Spannungskopfschmerzen sehr selten. Leichte Lärm- und Lichtempfindlichkeit sowie leichte Übelkeit können Spannungskopfschmerzen begleiten.
Viele Menschen haben ab und zu Spannungskopfschmerzen, jedoch nicht regelmäßig. Ähnlich wie bei der Migräne wird ein Spannungskopfschmerz nach der ICHD-III (der internationalen Kopfschmerzklassifikation) als chronisch bezeichnet, wenn er an mehr als 14 Tagen im Monat in 3 aufeinander folgenden Monaten auftritt.

Warum können Spannungskopfschmerzen zum Problem werden?
Auf den ersten Blick klingen Spannungskopfschmerzen als nicht so schlimm. Und genau da liegt das Problem. Schließlich schränkt der Kopfschmerz kaum die alltäglichen Arbeiten ein. Man fühlt sich halt nur schlecht dabei. Oder nimmt schnell eine Tablette ein, dann wird das Ganze sich schon verflüchtigen. Das habe auch ich selbst viele Jahre lang getan. Mir ist irgendwann nicht einmal mehr aufgefallen, dass ich fast täglich Kopfschmerzen hatte. Sie war da und haben mein Leben eingeschränkt, aber es musste ja weiter gehen. Erst nachdem ich meine Ernährung umgestellt hatte, auf meine regelmäßige Bewegung und Entspannung geachtet hatte, gingen sie Stück für Stück weg und ich hatte ein ganz neues Lebensgefühl.
Außerdem besteht bei Spannungskopfschmerzen und dem „schnell mal eine Tablette nehmen“ die Gefahr des Medikamentenkopfschmerzes. Kurz gesagt ist das ein Kopfschmerz, der durch einen Übergebrauch an Schmerzmedikamenten ausgelöst wird. Du kannst es dir wie eine Abhängigkeit von den Schmerztabletten vorstellen.
Muskulatur und Spannungskopfschmerz
Bei Betroffenen von Spannungskopfschmerzen ist die Muskulatur im Bereich des Kopfes, Halses und Nackens druckempfindlich. Das kann durch Stress oder Fehlhaltungen besonders am Arbeitsplatz bedingt sein.
Wodurch werden Spannungskopfschmerzen verstärkt?
Im Fall der Migräne spricht man von Triggern. Das ist ein Begriff der im Zusammenhang mit Spannungskopfschmerzen nicht so häufig gebraucht wird. Dennoch möchte ich auch hier von Triggern sprechen, damit du die Gemeinsamkeit der Kopfschmerzarten sehen kannst.
Trigger für Spannungskopfschmerzen sind:
- Schlafmangel
- Unregelmäßige Schlafzeiten
- Verspannungen
- Mahlzeiten auslassen
- Stress
- Wetterumschwünge
- Unterzuckerung
- Störungen im Bereich des Kiefers oder der Kiefermuskulatur
- Überanstrengung der Augen durch z.B. fehlende oder nicht passende Brille
- Menstruation
- Hunger
- Alkohol
- Zigarettenrauch
- Koffein
- Bestimmte Nahrungsmittel (Schokolade, Käse, Nüsse)
- Hormonelle Verhütungsmittel („Pille“)
Viele Trigger des Spannungskopfschmerzes entsprechen dem der Migräne. Deswegen ist es aus meiner Sicht auch sinnvoll, beide Erkrankungsformen (abseits von Medikamenten) ähnlich zu behandeln. Damit meine ich, dass sowohl Migräne- als auch Spannungskopfschmerz-Betroffene von Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie oder Entspannungstherapie profitieren können.
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